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Wir stehen in seiner Hand. Und er in unserer.

Ein Gedanke von Inge Rethemeier.



Ganz viele Spuren

Sehen Sie sich doch einmal Ihre Hände an. Was haben sie schon alles in den Jahren Ihres Lebens erlebt! Sie tragen Spuren von Ihrer Arbeit, Narben von Verletzungen, auch Falten und Flecken. So vieles von unserem Wesen und unseren Erfahrungen drücken unsere Hände aus: Wir geben uns jemandem in die Hand, dem wir vertrauen. Manchmal wird uns auch etwas aus der Hand geschlagen, oder wir haben leere Hände, weil nicht alles fassbar oder zu begreifen ist.


Und dazu sagt uns unser Gott beim Propheten Jesaja ein ganz besonderes Wort: „Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet; du bist immerdar vor mir.“ Das kann man auf doppelte Weise verstehen. Zum einen: Gott hat uns seine Liebe in die Hände gezeichnet. Sehen wir also noch einmal unsere Hände an. Jeder von uns hat in seiner Handfläche eine Zeichnung, und die ist so einmalig und unverwechselbar wie die Fingerabdrücke.


Wir können es also sehen und immer vor Augen haben: Keiner von uns ist ein Zufallsprodukt, sondern jeder ein guter Gedanke Gottes. Wir sind keine Nummer in der großen Masse Mensch, sondern er kennt uns persönlich und ruft uns beim Namen. Er hat uns gewollt und uns unser Leben anvertraut, damit wir es im Vertrauen auf ihn und in Verantwortung vor ihm führen. Und gerade unsere eigene und persönliche Antwort darf nicht fehlen, soll unser Leben gelingen im Glauben und im Tun.


„Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet; du bist immerdar vor mir“ – das bedeutet dann aber auch das andere: Gott zeichnet sich jeden von uns ganz persönlich in seine Hände – wie wir es vielleicht früher mit wichtigen Formeln und Vokabeln vor Klassenarbeiten gemacht haben. Das war uns dann immer vor Augen.


Und so sagt uns eben Gott: Du bist mir so wichtig, dass du in meiner Hand geschrieben stehst. Bei allem, was Gott tut, erinnert er sich an uns. Er denkt an uns und vergisst uns nicht. Wir stehen buchstäblich in seiner Hand.


Wir sind ihm also wichtig und wertvoll. Er denkt gute Gedanken über uns und will uns zurechthelfen, mit seiner Hand leiten und führen. Das bedeutet nicht, dass es deshalb für uns immer leicht und problemlos im Leben ist – aber das wäre ja auch gar nicht gut für uns, darüber würden wir nur oberflächlich.


Nein, er möchte, dass wir im Guten und im Schweren, in Glück und Leid bei ihm bleiben und so im Glauben reifen und im Vertrauen zu ihm wachsen. Wir sollen in allem wissen: Er steht uns zur Seite und lässt uns nicht allein. Ist dies nicht eine Verheißung, mit der es sich zu leben lohnt und an dem wir uns festhalten können – an jedem Tag neu?


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