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Fünfte Komplet zur Fastenzeit

Aktualisiert: 28. März 2021


5. Passionskomplet (19. März 2021)





Einleitung:

Laßt uns beten um Gottes Segen!

Eine ruhige Nacht und ein seliges Ende,

verleihe uns der Herr, der Allmächtige.

Amen.





Votum:

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,

der Himmel und Erde gemacht hat.





Sündenbekenntnis:

Wir bekennen Gott, dem Allmächtigen,

daß wir gesündigt haben mit Gedanken, Worten und Werken:

unsere Schuld, unsere Schuld, unsere große Schuld.

Darum laßt uns füreinander beten zu Gott, unserm Herrn:

Der allmächtige Gott erbarme sich unser,

er vergebe uns unsere Sünde und führe uns zum ewigen Leben.

Amen.





Psalm:

Der Herr ist meine Zuflucht,

mein Gott, dem ich vertraue.

Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt

und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibet,

der spricht zu dem Herrn:

Meine Zuversicht und meine Burg,

mein Gott, auf den ich hoffe.

Denn er errettet dich vom Strick des Jägers,

von der Pest und vom Verderben.

Er wird dich mit seinen Fittichen decken,

und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln.

Dein Schirm und Schild ist Wahrheit,

daß du nicht erschrecken mußt vor dem Grauen der Nacht,

vor den Pfeilen, die des Tages fliegen,

vor der Pest, die im Finstern schleicht,

vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt.

Denn der Herr ist deine Zuversicht,

der Höchste ist deine Zuflucht.

Der Herr ist meine Zuflucht,

mein Gott, dem ich vertraue.

Es wird dir kein Übel begegnen,

keine Plage wird sich deinem Hause nahen.

Denn er hat seinen Engeln befohlen,

daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen,

daß sie dich auf den Händen tragen

und du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.

Du wirst gehen über Löwen und Ottern

und niedertreten junge Löwen und Drachen.

„Er liebt mich, darum will ich ihn erretten;

er kennt meinen Namen, darum will ich ihn schützen.

Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören;

ich bin bei ihm in der Not,

ich reiße ihn heraus und bringe ihn zu Ehren.

Ich will ihn sättigen mit langem Leben,

mein Heil will ich ihm zeigen.“ (Ps. 91)

Der Herr ist meine Zuflucht,

mein Gott, dem ich vertraue.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn

und dem Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit

und in Ewigkeit. Amen.

Der Herr ist meine Zuflucht,

mein Gott, dem ich vertraue.





Thema der 5. Fastenwoche: „Geht doch!“


Lesung:

So zog Abram herauf aus Ägypten

mit seiner Frau und mit allem, was er hatte,

und Lot mit ihm ins Südland.

Abram aber war sehr reich

an Vieh, Silber und Gold.

Und er zog immer weiter

vom Südland bis nach Bethel,

an die Stätte, wo zuerst sein Zelt war,

zwischen Bethal und Ai,

eben an den Ort,

wo er früher den Altar errichtet hatte.

Dort rief er den Namen des Herrn an.

Lot aber, der mit Abram zog,

hatte auch Schafe und Rinder und Zelte.

Und das Land konnte es nicht ertragen,

daß sie beieinander wohnten;

denn ihre Habe war groß

und sie konnten nicht beieinander wohnen.

Und es war immer Zank

zwischen den Hirten von Abrams Vieh

und den Hirten von Lots Vieh.

Es wohnten auch zu der Zeit

die Kanaaniter und Perisiter im Lande.

Da sprach Abram zu Lot:

Es soll kein Zank sein zwischen mir und dir

und zwischen meinen und deinen Hirten;

denn wir sind Brüder.

Steht dir nicht alles Land offen?

Trenne dich doch von mir!

Willst du zur Linken, so will ich zur Rechten,

oder willst du zur Rechten, so will ich zur Linken.

Da hob Lot seine Augen auf

und sah die ganze Gegend am Jordan,

daß sie wasserreich war.

Denn bevor der Herr Sodom und Gomorra vernichtete,

war sie bis nach Zoar hin wie der Garten des Herrn,

gleichwie Ägyptenland.

Da erwählte sich Lot die ganze Gegend am Jordan

und zog nach Osten.

Also trennte sich ein Bruder von dem andern. (Gen. 1, 1-11)





Auslegung (Kathrin Oxen):

„Siehe, wie fein und lieblich ist’s / wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen“, heißt es in Psalm 133. Und nicht nur da klingt es ein bißchen wie eine Mischung aus Beschwörung und Verheißung -

„fein und lieblich“ soll so ein einträchtiges Zusammenleben sein.

Aber wie alles Feine und Liebliche bleibt das recht selten und ist gefährdet.


Abraham und Lot sind keine Brüder, sondern Onkel und Neffe.

Ihre Verwandtschaft ist aber nicht entfernt genug, als daß sie unabhängig voneinander leben könnten.

Eigentlich sollte Abraham doch ausdrücklich „aus seinem Vaterland

und von seiner Verwandtschaft“ gehen (Gen. 12, 1).

Nun hat er trotzdem seinen Neffen Lot im Schlepptau - dessen Familie und Habe noch dazu.

Alles hinter sich lassen, das sieht anders aus. Schon dieser Aufbruch Abrahams ist lehrreich.

Alles hinter sich lassen können, von nichts und niemandem zurückgehalten werden -

so ist das Leben nur sehr selten. Aufbrechen geht aber trotzdem.

Neffen sind kein Hinderungsgrund. Wenn man sich von ihnen nur nicht aufhalten läßt.

Und auch sonst von nichts anderem. Geht doch!


Unterwegs kommt es zu Schwierigkeiten. Ohne einander hätte man sie nicht.

Es gibt Zank und Streit um die Weidegründe und die Brunnen.

Jeder beansprucht Raum für sich, und die Ressourcen reichen dafür einfach nicht aus.

Man kennt so etwas aus den eigenen Beziehungen.

Die Lösung, die Abraham vorschlägt, zeigt seine Prioritäten.

Es hat keine Lust auf einen ewigen Kleinkrieg,

auf Kompromisse, die dann doch nicht tragen und die ganze Diskutiererei.

Ein Aufbruch im Aufbruch wird nötig,

wenn man sich nicht für den Rest des Lebens gegenseitig blockieren will:

„Also trennte sich ein Bruder von dem andern.“


Merkwürdigerweise ist erst dann von Brüdern die Rede,

als es um die räumliche Trennung zwischen Abraham und Lot geht.

Der Abstand zwischen den beiden wird größer, aber die Verbindung paradoxerweise offenbar enger.

Der andere braucht den gleichen Raum wie ich.

Meine Bedürfnisse stehen nicht deswegen automatisch an erster Stelle, weil es meine sind.

Abraham kann im Konflikt mit seinem Neffenbruder die eine Waffe versenden, die nie Schaden anreichtet:

Er gibt nach. Kein „Einer teilt, einer sucht aus“, wie es üblich ist unter Geschwistern.

Stattdessen das wirklich Entwaffnende: „Such du aus. Ich nehme dann, was übrig bleibt.“


Auf den ersten Blick hat Abraham den schlechteren Teil bekommen.

Er wird in die Wüste ziehen statt in das wasserreiche Land am Jordan.

Doch am Horizont droht dem von Lot gewählten Landstrich

in der Nähe von Sodom und Gomorrha schon die Katastrophe.


Was zu diesem Zeitpunkt keiner weiß:

Abrahams entwaffnende Großmütigkeit wird noch auf eine ganz andere Weise belohnt werden.

Was jetzt wie die schlechtere Wahl aussieht, ist am Ende doch das Land der Verheißung.

Oder, um es mit Jesu Worten zu sagen:

„Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen.“ (Matth. 5, 5)


Die Jahre in der Wüste mußte Abraham trotzdem leben. Aber er war frei.

Und nicht mehr blockiert von ewigem Zank und Streit.

Geht manchmal langsam, alles. Aber geht doch.





Canticum:

Hilf uns, Herr, wenn wir wachen

und behüte uns, wenn wir schlafen;

auf daß wir wachen mit Christus

und in Frieden ruhen.

Herr, nun läßt du deinen Diener in Frieden fahren,

wie du gesagt hast;

denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen,

den du bereitet hast vor allen Völkern,

ein Licht, zu erleuchten die Heiden

und zum Preis deines Volkes Israel.

Hilf uns, Herr, wenn wir wachen

und behüte uns, wenn wir schlafen;

auf daß wir wachen mit Christus

und in Frieden ruhen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn

und dem Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit

und in Ewigkeit. Amen.

Hilf uns, Herr, wenn wir wachen

und behüte uns, wenn wir schlafen;

auf daß wir wachen mit Christus

und in Frieden ruhen.





Gebet:

Du kennst unsere Wege,

barmherziger Gott,

du weißt die Antwort auf unser Fragen.

Du bist uns nah,

wenn wir uns fern fühlen,

deine Engel sind da inmitten von Haß und Gewalt.

Dich beten wir an.

Dich bitten wir:

Erhöre uns.


Du kennst den Weg derer,

die ins Ungewisse aufbrechen,

die alles aufgegeben haben,

die sich fürchten vor dem, was sie erwartet.

Trage du ihre Lasten mit.

Zeige ihnen den Weg zum Leben.

Dich beten wir an.

Dich bitten wir:

Erhöre uns.


Du antwortest denen,

deren Klagen niemand hören will,

deren Stimmen verstummt sind,

die auch an dir zweifeln.

Sprich ihnen ins Herz.

Sei du ihre Stimme vor den Mächtigen dieser Welt.

Dich beten wir an.

Dich bitten wir:

Erhöre uns.


Du achtest auf die,

die krank sind,

die um das Leben eines geliebten Menschen ringen,

die vom Tod betroffen sind.

Sei gegenwärtig.

Rette und heile sie.

Dich beten wir an.

Dich bitten wir:

Erhöre uns.


Dein Wort, barmherziger Gott,

ist uns nah.

Deine Liebe trägt uns.

Sprich zu deiner weltweiten Kirche

und laß sie eins sein in der Liebe

zu dir und zu den Nächsten.

Durch Jesus Christus,

deinen Sohn, unseren Bruder und Herrn,

beten wir dich an.

Dich bitten wir:

Erhöre uns.

Amen.




Kyrie eleison.

Christe eleison.

Kyrie eleison.

----------> Vater unser...



Segensbitte:

Es segne und behüte uns

der allmächtige und barmherzige Gott,

Vater, Sohn uns Heiliger Geist.

Amen.

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